Gründung der NaturFreunde in Wien. Industrialisierung und Landflucht in die Städte bringen unhaltbare soziale Mißstände für den Stand der Arbeiter mit sich. Der Lehrer Schmiedl, ein überzeugter Sozialist, will den Arbeitern helfen und sie hinausführen in die Natur zum Ausgleich für den 14-Stunden-Arbeitstag und Wohnen in menschenwürdigen Räumen. Er streut den Samen aus, aus dem eine internationale Freizeit und Kulturorganisation der Arbeiterbewegung wächst. Mitbegründer sind u. a. der Sensenschmied Alois Rohrauer und dessen Untermieter, der Student Karl Renner, der später Bundespräsident von Österreich wird.
Die Zeitschrift " Der Naturfreund " erscheint. Es wird die erste
naturkundliche Gruppe in Wien gegründet. Vortragsveranstaltungen mit
Bildern (Laterna magica) finden großen Zuspruch. Wandernde Gesellen,
teils durch den Beruf verpflichtet, teils arbeitslos, tragen den
NaturFreundegedanken in alle Teile der österreichisch-ungarischen
Monarchie und ins Ausland. Der erste Sonderzug für die NaturFreunde
Wien führt nach Salzburg.
Der erste Sonderzug der NaturFreunde fährt von Wien nach Salzburg.
Das erste NaturFreundeheim wird in Wien eröffnet und erhält eine Bücherei.
Die ersten Ortsgruppen außerhalb Österreichs entstehen in Zürich
/Schweiz und in München. Rohrauer kommt am 21. Juli 1905 von Wien nach
München und wirbt in einer Veranstaltung im Gasthaus Amalienburg für
die Gründung einer Ortsgruppe.
Die NaturFreunde starten die Aktion " Verbotener Weg ". Während
heute der freie Zugang zu den Bergen, Wäldern und Seen durch die
Verfassung geschützt ist, haben 1906 die Grundbesitzer noch die
Möglichkeit, den Zugang zu verweigern. Dr. Wilhelm Hoeger, begeisterter
Naturfreund und später Ministerpräsident Bayerns, fügt schon im Exil
dem Entwurf einer Bayrischen Verfassung den Artikel ein, wonach der
freie Zugang zur Natur Verfassungsrecht ist. Diese Verfassung ist heute
oberstes und gültiges Gesetz im Freistaat.
Das erste NaturFreundehaus wird am Padasterjoch in Tirol eröffnet.
Tausende von NaturFreunden kommen in Sonderzügen zur Eröffnung.
Nationalrat Dr. Karl Renner und Alois Rohrauer sprechen bei der
Festveranstaltung.
In New York wird die erste amerikanische Ortsgruppe gegründet. Die
Ortsgruppe München eröffnet ihr erstes NaturFreundehaus " Musauer Alm "
in den Tannheimer Bergen. Im Norden Deutschlands bauen die Hamburger
NaturFreunde das Haus in Maschen, am Rande der Nordheide. 400 Münchner
NaturFreunde bringt ein Sonderzug nach Luzern, für diese Zeit ein
großes Ereignis. In Österreich starten die NaturFreunde-Sonderzüge nach
Triest und Venedig. Das Kapitel Volksreisen wird aufgeschlagen.
Die Ortsgruppe Hannover wird gegründet.
Die erste Bergsteigergruppe Bayerns wird in Nürnberg gegründet. Zwei
Jahre später nehmen an einer ersten Münchner Kinderwanderung 500 Kinder
teil.
Gründung der OG Paris. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges endet
die erste große Aufbauphase der NaturFreundebewegung.
In München gründet sich eine naturkundliche Arbeitsgruppe. In den
Gauen Nord- und Südbayern entstehen die ersten Jugendgruppen.
Eröffnung einer gemeinsamen Geschäftsstelle in Nürnberg. Gründung
der "Vereinigten Kletterabteilung" in Sachsen, die in den späten
zwanziger Jahren die Keimzelle des antifaschistischen Widerstands, weit
über ihren Heimatbereich hinaus, wird.
Fertigstellung des Naturfreundehauses am Lönssee durch die OG
Hannover.
Die NaturFreundebewegung, ursprünglich als Wandergruppe der Wiener
Sozialdemokraten entstanden, hat sich weit über Europa verbreitet. Alle
Ortsgruppen gehören dem Zentralverein in Wien an. Aus organisatorischen
Gründen entstehen Landesorganisationen. Es wird in Würzburg die
Reichsgruppe Deutschland ins Leben gerufen. Gründung der
NaturFreundejugend Deutschlands.
Die deutsche NaturFreundebewegung wird verboten, die Häuser werden
beschlagnahmt, Funktionäre verhaftet.
Verbot der österreichischen NaturFreunde durch die
Dollfuß-Regierung. Sitz der NFI wird Zürich.
Gründung der "Nature Friends of Palestine".
Beginn des Zweiten Weltkrieges. Zerschlagung der NaturFreunde in
allen von deutschen Truppen besetzten Ländern.
Zusammenschluss der NaturFreunde in Schweden.
Die NaturFreunde Amerikas fordern über ihre Sender die deutschen
NaturFreunde auf, wieder mit der Arbeit zu beginnen. Vereinzelt kommt
es zu Wiedergründungen. Dies trotz Hunger und Not. Abends ist
Ausgangsverbot. Zudem gibt es fast keine Lokale mehr. Die
NaturFreundehäuser, die nicht zerstört sind werden mit Flüchtlingen
belegt. Die Besatzungsmächte unterstützen die Bemühungen zur
Wiedergründung oder zur Rückgabe der NaturFreundehäuser sehr
unterschiedlich.
Erste Kontaktaufnahme der NFI mit deutschen NaturFreunden in
Singen/Hohentwiel.
Einweihung des Naturfreundehauses in der Eilenriede durch die
Ortsgruppe Hannover.
NaturFreunde werden Mitglied im Deutschen Naturschutzring. Ein Jahr
später besetzen sie den Knechtstand bei Bremen, um Übungen britischer
Bomberverbände (Abwürfe scharfer Bomben) zu verhindern. Die
NaturFreundejugend hatte sich schon 1947 gegen die Führung und
Vorbereitung von Kriegen ausgesprochen.
Beteiligung der NaturFreundejugend an den Ostermärschen der
Atomwaffengegner.
Bundesversammlung in Heilbronn. Elf Jahre, bevor die erste
politische Partei vor der Vernichtung unserer natürlichen
Lebensgrundlagen warnt, stellen die NaturFreunde ihren Kongreß ganz in
das Zeichen der kommenden Gefahren. Das Echo ist gewaltig, die Spötter
werden weniger.
Bildung der Arbeitsgemeinschaft für Familienferien und Familienerholung
mit der Arbeiterwohlfahrt.
Expeditionen gehen in den fernen Hindukusch und in die Anden, eine
Spitzbergen Expedition folgt. Berichte darüber füllen große Säle.
1. Umweltkongress der NaturFreunde-Internationale (NFI) in Bregenz.
Außer Deutschland und Österreich kann kein Landesverband ein
umfassendes Konzept vorlegen. Selbst in der Schweiz, später am
härtesten bei Umweltverletzungen, denkt noch an Erschließen und
weiteres Wachstum. Trotzdem gehen von dieser Konferenz Impulse aus.
Gründung der NaturFreunde-Jugend-Internationale. Beitritt der
finnischen Organisation "Työvaeen Tetkellyliitto" zur NFI.
90 Jahre weltweite NaturFreundebewegung werden gebührend gefeiert.
Die in Kulmbach durchgeführte Landesversammlung beschließt, alle
NaturFreundearbeit in Bayern dem Umweltschutz unterzuordnen. Hierzu
schafft die bayrische NaturFreundejugend Merkblätter, wie
satzungsgemäße Sportarten mit der Umweltarbeit koordiniert werden
können.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands sind die NaturFreunde
bestrebt, die Häuser im Ostteil des Landes zurückzugewinnen und
auszubauen.
Erster Bundeskongress mit den ostdeutschen Landesverbänden in
Königslutter.
Landschaft des Jahres: Die Odermündung.
Die NaturFreunde-Bewegung feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Aktion:
100.000 Bäume. Internationale Feierlichkeiten. Stafette von der
Odermündung bis zu den Alpen.
Landschaft des Jahres: Die Alpen.
Das Naturfreundehaus am Lönssee feiert sein 75-jähriges Bestehen.
Landschaft des Jahres: Die Odermündung.
Das bundesweite Projekt "Gemeinsam ontour" startet. Es umfasst
umweltverträglichen und sozialverantwortlichen Regionaltourismus und
wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Das Projekt "Gemeinsam ontour" ist Schwerpunktthema der Ortsgruppe
Hannover.
Der Wettbewerb im Rahmen von Gemeinsam Ontour findet im Juli seinen
Abschluss mit der Prämierung der Gewinner.
2005
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